14.3.2000
hab grad auf pro 7 den neuen frauentyp des jahrtausends gesehen...
das muss die frau können / sein
ausgezeichnet kochen
kultiviert
gebildet
schön
erfolgreich
intelligent
also, dann lern mal kochen ! :)
***
22.12.2005
Es ist tristes Wetter. Ich hasse es, wenn es nicht richtig schneit, aber auch nicht regnet. Es kommen zwei unangenehme Dinge zusammen. Kälte gepaart mit Nässe. Heute nacht war das nicht so, ich hab mich trotz der furchtbaren Matratze wohl gefühlt, es war schön warm und ich weiß nun, was ich als Single vermisse
Ich fahre pünktlich los, überpünktlich. Auf den Autobahnen die ich benutze, liegen keine Staumeldungen vor. Ich stehe im Stau. Erst gelassen (Puffer von 20 Minuten eingeplant), dann angepisst. Ich schreibe mit meinem alten Mobiltelefon (passt besser in die Hosentasche) eine Kurzmitteilung an sie, um sie zu informieren, dass es später wird. Fünf Minuten später ruft mich eine Dame an und fragt mich, warum ich eine Sprachnachricht für sie hinterlassen habe. Ich überlege, realisiere und entschuldige mich bei ihrer Mutter für die fehlgeleitete Nachricht an die Festnetznummer. Mehr angepisst. Es ist 16:45 Uhr, normalerweise sollte ich jetzt vor ihrer Uni stehen, zwei dämliche Lastwagenfahrer planen für mich anders. Ich überlege, ob ich noch was aus dem Fenster brüllen soll, während ich die Unfallstelle passiere. Nur Hilfspersonal zu sehen, von den Fahrern keine Spur - ich lasse es. Ich beschleunige. Ich rufe sie an, um zu sagen, dass ich da bin. 30 Minuten zu spät und innerlich verärgert über die Lastwagenfahrer -- ich hasse Unpünktlichkeit. Sie kommt aus dem Gebäude und strahlt. Ich drücke ihr den ersten Zettel in die Hand:
Nichts sagen!
Sachen ins Auto legen.
Sie strahlt, hält den Mund und legt ihre Sachen ins Auto, übersieht beinahe Zettel Nummer 2, den ich hinten auf der Rücksitzbank positioniert habe:
Gut.
Nichts sagen!
Vorne rechts einsteigen.
Sie strahlt immer noch, setzt sich, schließt ihre Türe (Ok, da wäre als wahrer Gentleman noch Verbesserungsbedarf (allerdings war ich ja immer noch verärgert über den Lastwagenfahrer) und schnallt sich an. Ich klappe die Sonnenblende vorne rechts herunter, es fällt der nächste Zettel.
Nichts sagen!
Ich will das diesmal nicht vermasseln.
Anschnallen.
Angeschnallt war sie jetzt schon, beim nächsten Mal muss ich den Zettel noch um ein "nichts tun, bevor ich es nicht sage" ergänzen. Ich fahre los, im Radio läuft "Joan Armatrading - Love And Affection". Ich fahre 200 Meter weiter, an eine Stelle, wo garantiert niemand ihrer Kommilitonen uns sieht. Sie strahlt mich die ganze Zeit an, es fällt mir sehr schwer ernst zu bleiben und ihr Lächeln nicht zu erwidern und stur gerade aus zu schauen.
*Zitat*
Es war wunderschön (obwohl die Kerzen dank dem Regen nicht mehr brannten). Warum saßen wir eigentlich im Regen? Aber wie immer wenn er mich überraschte durfte ich nicht sprechen - bei jedem angefangenen Wort küsste er mich so leidenschaftlich, dass ich nicht mehr reden wollte.
*/Zitat*
Die Geschichte mit dem Schweigen finde ich schön, manchmal zeigen Taten mehr als Worte.
Nichts sagen!
Gleich hast du es geschafft.
Abschnallen.
Sie schnallt sich ab, ich greife an meine Sonnenblende und gebe ihr den nächsten Zettel:
Nichts sagen!
Aussteigen.
Augen schließen.
Nichts sagen!
Ich habe mir sehr gut überlegt, ob ich die Aktion nicht einfach abblasen soll, wegen meiner schlechten Laune und der Tatsache, dass wir eh schon viel zu knapp dran sind.
Sie steht da, Augen zu, und strahlt. Es ist kalt draußen und schon dunkel. Ich küsse sie und es fühlt sich gut an. Am liebsten will ich gar nicht mehr aufhören, dank des Lastwagenfahrers muss ich es. Ich gebe ihr die letzte Karte:
Ich hoffe, es hat dir gefallen.
Du darfst es mir jetzt sagen.
Sie strahlt und behält die Kärtchen als Andenken (und deswegen habe ich sie hinten verstärkt und auf mamoriertem Papier gedruckt)
Mir ist langweilig und ich zerreiße Nokia-Werbebroschüren, um daraus Konfetti herzustellen. Männer mit kräftigen Waden (ist mir nur aufgefallen, weil die Frauen angefangen haben zu Jubeln) klettern an filigranen Strickleitern nach oben auf ihren Beleuchtungssitz. "Also sprach Zarathrustra" (Ja, ich habe die Schreibweise nachgeschlagen) und ich bekomme eine Gänsehaut, erst an den Armen, dann am ganzen Körper -- herrlich welche Wirkung Musik auslösen kann. Sie steht vor mir, ihre Freunde leider neben mir. "Du weißt gar nicht wie schön du bist" und ich möchte sie jetzt eigentlich nur gerne halten, küssen - doch obwohl so nah, so weit weg. Beim großen Finale (über Großartigkeit kann man streiten), fällt mir ein, dass ich noch das selbst hergestellte Konfetti in der Hosentasche habe, ich greife hinein und werfe es nach vorne, innerhalb der letzten 10 Takte (Bitte nicht nach Takten fragen, genauso gut hätte ich "20 Sekunden" schreiben können, allerdings hören sich 10 Takte besser an (und ich habe mich über die Korrektheit dieser Aussage bei den anwesenden Musikern überzeugt)). Wir campieren noch etwas im Parkhaus, alle wollen raus. Es ist 2:00 Uhr, ich bin müde, sie ist müde. Sie geht in das Zimmer ihres Bruders und holt eine Falt-Matratze.
Ich ärgere mich über den Kragen meines Polo-Hemds, normalerweise bügele ich ja selber, diesmal hat das irgendwie meine Mutter erledigt, obwohl sie vor den Festtagen immer jammert wie wenig Zeit sie hat. Ich habe das Gefühl, sie kann irgendwie keine Krägen mehr bügeln -- mein Vater ist nicht so der Hemdenträger.
Sie zieht sich um, ich schaue interessiert zu. Sie schämt sich für ihren Kleiderschrank, meiner ist im Moment auch nicht besser (Dafür allerdings immer verschlossen), dabei habe ich eh nur Augen für sie. Bestimmt gibt sie mir den Befehl "Ausziehen!" (Ich mag Frauen, die auch mal ihre Klappe aufbekommen). Als ich nur noch in Unterwäsche da liege folgt ein "Das reicht." (...und auch im Winter nackt schlafen - Man(n) kann nicht alles haben). Sie legt sich in meinen Arm, ich spüre wie müde sie ist und genieße ihren warmen Körper an mir, ihre Füße, die meine Füße wärmen und das Kitzeln ihrer Haare in meinem Gesicht. Sie zuckt, ich strahle. Irgendwann schlafe ich auch ein. Ich wache auf, mein Arm schmerzt, die Digitalanzeige des Videorekorders zeigt in hellgrün, dass ich nur eine Stunde geschlafen habe. Ich ziehe meinen Arm etwas heraus und schaue ihr beim Schlafen zu. Nach 10 Minuten schmerzt er wieder. Ich lege mich anders hin, sie wacht auf. Ich flüstere ins Ohr "Küss mich", mein Wunsch wird erfüllt, ich strahle und sie atmet wieder ruhig und sanft und schläft schon wieder.
Sie fragt mich "Ist irgendwas?"
Ich antworte "Ich schaue nur und träume"
Sie erinnert sich nicht mehr an meinen Gutenachtspruch:
Sie: "Schlaf schön, und träum was schönes"
Ich: "Wenn ich träumen will, mache ich die Augen wieder auf"
Eine Schneeflocke landet auf meinen Lippen, sie schmilzt. Erinnert mich an einen Kuss, wenn niemand schaut stelle ich mich nachher mal mit geschlossenen Augen ins Freie und überprüfe das. Die Flocken fallen, ich freue mich, während die Last-Minute-Shopper ihre Jacken hoch geschlossen tragen und das Gesicht zusammen kneifen.
Ich wache wieder auf, es ist wieder eine Stunde vergangen, ich muss auf die Toilette (und habe keine Ahnung welche Tür es ist) und habe Durst. Ich stehe auf, sie schläft, finde meine Orangensaftflasche im Dunkeln und trinke. Ich suche nach meiner Taschenlampe vom Autoschlüssel.
Sie wacht auf, greift ins Leere und fragt:
"Was ist?"
"Ich fahre jetzt heim, schlaf du noch gut"
"Mmmmhh" (Ablehnungsgeräusch"
"Ich muss eigentlich nur auf das Klo, welche Türe ist das noch mal?"
Im Bett umarmt sie mich wieder. Ich schlafe ein, wache um 7:00 Uhr wieder auf. Sie zittert leicht und ihr ist kalt. "Lege dich auf mich, dann wird dir warm". Wir liegen eine ganze Weile so, ich streichele ihren Rücken und ihren Po und spende gerne meine Körperwärme.
"Wann sehen wir uns wieder?"
"Keine Ahnung, aber wir werden es hinbekommen"
Es tut weh sie wieder gehen zu lassen, Abschiede sind immer beschissen. Vielleicht bedarf nicht die Begrüßung einer ordentlichen Planung, sondern der perfekte Abschied ist wichtig.
Ich sitze müde im Zug, habe mir die letzte Vorlesung vor Weihnachten nicht nehmen lassen (Anwesenheit 25%), der Schnee verwandelt sich wieder in Regen und ich bin etwas traurig, dass mich heute abend niemand wärmen wird.
***
18.8.2008
alles Gute zum Geburtstag – besser zu spät gratuliert als nie. Vielleicht ärgerst du dich schon jetzt über diese ersten Worte. Warum ich es immer noch nicht verstanden habe, dass du eigentlich überhaupt nichts mehr mit mir zu tun haben willst. Sollte dies zutreffen dann schmeiß diesen Brief lieber gleich weg – wäre sonst schade um die viele Zeit ihn zu lesen. Ich habe ihn hauptsächlich für mich selbst geschrieben – damit ich wieder so wie früher Einschlafen kann.
Noch da? Gut. Ich schreibe diesen Brief, weil ich fassungslos bin über dein Verhalten der letzen Tage. Fassungslos ist vielleicht noch zu milde ausgedrückt – besser wären Worte wie wütend, enttäuscht, sauer und verständnislos.
Ich habe bis zum Schluss gedacht, auch aufgrund der Tatsache, dass ich dir Abstand gegeben habe, wo ich nur konnte (bin nicht mit auf den Weihnachtsmarkt wegen dir, habe den Videoabend gemieden) damit du dich wieder beruhigen kannst und es eventuell schaffst, mit mir wieder ein normales Verhältnis zu pflegen. Dem war wohl leider nicht so. Du hast mich als „Psycho“ bezeichnet. Das tat weh – richtig weh. Ich wüsste nicht, was daran falsch sein soll einer guten Freundin ein tolles Geschenk zu machen. Und ehrlich – als ich allen von der Idee erzählt habe, fanden die das auch alle toll – inklusive Peter. Mich als „krank“ zu bezeichnen ist unverschämt und verletzen d. Du kennst mich besser wie jeder andere und ich glaube nicht, dass du das wirklich so meinst. Du hast es trotzdem gesagt und ich habe trotzdem versucht mit dir weiterzureden anstatt die beleidigte Leberwurst zu spielen und ebenfalls in den Angriff zu gehen. Ich kenne deine Achillesfersen besser wie jeder andere – ich habe sie genutzt.
Ich habe dir einen Brief geschrieben – vor schon wieder langer Zeit und du hast mir viel zu schnell darauf geantwortet, obwohl ich ausdrücklich den Wunsch geäußert habe, dass du dir Zeit lässt mit einer Antwort. Ich wollte keinen Schnellschuss sondern das du darüber nachdenkst. Ich wollte mit dir damit in den Dialog treten – einserseits weil ich das Gefühl hatte wir reden um den heißen Brei herum und andererseits bezüglich deiner Antwort, bei der ich den Eindruck hatte, du hattest den ein oder anderen Satz missverstanden. Du hast dieses Gesprächsangebot nie angenommen – du hast es sogar ausdrücklich verweigert. Ich habe dir gesagt: „Wenn wir nicht miteinander reden, werden wir in 4-5 Wochen auseinandergehen und nie wieder miteinander reden“ Du hast gesagt, ich soll damit endlich aufhören und es ist doch alles in bester Ordnung mit unserer Freundschaft. Ist/war es das? Du hast gesagt: „DH, ich möchte momentan keine Zeit mit dir alleine verbringen“ – ein weiterer Schlag tief in die Leistengegend. Wen du keine Zeit mit mir alleine verbringen willst, dann willst du auch keine Zeit mit mir mit anderen verbringen. Dann sag das doch einfach auch so: „DH, ich möchte mit dir momentan nichts unternehmen“. Ich komme mit der Wahrheit besser zurecht, wie mit diesen charmanter klingenden Ausreden – die machen mich rasend.
Ich bedauere es außerordentlich wie es gelaufen ist am Ende - aber ich sehe als Bestätigung dafür, dass wenn Diskussionsbedarf besteht (und sei es nur bei einer Partei) dieser auch in einem Gespräch geklärt werden sollte. Axel hatte mit mir ein langes Gespräch im Büro – hat mich gebeten, mich doch mal mit dir zu unterhalten und das Problem zu lösen, weil das so doch furchtbar ist. Ich musste ihm mehr als einmal sagen, dass du kein Interesse hast mit mir das zu klären und das es nicht an mir liegt.
Das wird die letze Nachricht von mir sein, die du je bekommen wirst. Nicht weil ich keinen Kontakt mehr möchte, sondern weil ich dich nicht in deinem Vorurteil bestätigen will, dass ich krank wäre („Psycho“). Ich hätte dich schon viel früher ignoriert oder ziehen lassen, wenn ich wenigstens gewusst hätte, weshalb du eigentlich wirklich auf mich so schlecht zu sprechen bist – diese Antwort bist du mir bis jetzt schuldig geblieben.
Ich wünsche dir noch ein schönes Leben, auf das sich deine Vorstellungen verwirklichen lassen, die passenden Freunde und etwas mehr Verständnis für diejenigen, die sich um dich wirklich sorgen.
Gruß DH
32. Sentimental.
desperatehouseman - 24. Dez, 03:02