Die Stille in mir - Fin?
Hallo MP,
manchmal bin ich ein Feigling. Ich habe normalerweise keine Probleme, Dinge offen und ehrlich anzusprechen und auf den Punkt zu bringen aber bei zwischenmenschlichen Dingen, die mich selbst betreffen bin ich ganz schlecht. Nachdem sich unsere Kommunikation heute Abend auf ein "Hallo", organisatorische Dinge ala "Wo ist Caro?" "Wo gehen wir hin?" und "auf Wiedersehen" (mit "SAU") beschränkt haben, kann ich und will ich einfach nicht mehr die Klappe halten. Ich hätte es gerne in einem persönlichen Gespräch mit dir geklärt, würde es aber nicht übers Herz bringen dich mit einem falschen Vorwand zu diesem zu locken.
Nachdem die Schlechte-Laune-Phase nach deinem Urlaub wirklich unerträglich war und es danach auch noch mal 3-4 Tage gab, an denen wir uns ignoriert / nur gezofft haben, will ich mit dieser Mail weiteres Blutvergießen am Montag vermeiden.
Die folgenden Inhalte sind meine Sicht der Dinge und daher nicht als "so war es" zu sehen, sondern als "so habe ich es gesehen".
Vor deinem großen Urlaub habe ich für einen Moment wirklich gedacht, es könnte etwas zwischen uns werden. Nicht konkret - sondern einfach nur aufgrund der gemeinsamen Interessenlage, der Tatsache, dass wir teilweise jede freie Minute miteinander verbrachten, der heftigen Flirterei, weil ich dich richtig toll fand und du mich vermutlich auch toll fandest. Deinen Freund hast du in meinen Augen damals ziemlich madig geredet:"Mal sehen ob das hält bis nach dem Urlaub etc." - wir kannten sogar nicht einmal seinen Namen, was meiner Ansicht nach nicht unbedingt für das Vertrauen einer Beziehung steht. Ich habe mitgespielt, obwohl mir bewusst war, dass du vergeben bist. Ich habe nicht Schluss gemacht mit meiner Freundin wegen dir, sondern weil ich mit meiner Beziehung unglücklich war und mir vermutlich nur einfach der Mumm gefehlt hat früher Schluss zu machen. Ich habe mich mit ein paar Bekannten unterhalten, ob ich unser Verhalten missverstehe - doch keiner konnte mir weiterhelfen.
In den Tagen um die Loveparade habe mich mehrmals neben dich ins Bett gelegt, um zu provozieren und zu schauen, wie weit ich gehen kann - ohne die/meine Grenzen zu überschreiten. Ich habe die Nähe genossen - und damit war ich vermutlich nicht allein. Du hast dich auf der Couch im Wohnzimmer an mich gekuschelt, mich gerufen als die Türe schon zu war - mich nicht vehement genug wieder herausgeschmissen als ich neben dir im Bett lag und dich massieren lassen. Nach deinem Sommer-Urlaub fühlte ich mich alleinschuldig. Für alles ,was zwischen uns passiert was, für alles was ich vielleicht gar nicht wissen hätte sollen. Ich fühlte und fühle mich scheiße behandelt und vermute, dass dein schlechtes Gewissen die Ursache ist. DARUM wurde und werde ich pissig, zickig, gemein oder ein Arschloch. Wenn ich eins hasse, dann Ungerechtigkeit. Ungerechtigkeit, weil ich das Gefühl habe, dass du mir die alleinige Schuld an den Vorkommnissen in die Tasche schieben wolltest. Und egal was seit unserem ersten großen Streit passierte - ich habe immer diese "Schuld" im Hinterkopf. Wenn du mich abends ignorierst, denke ich du willst mir eins auswischen. Wenn du mich im Büro dumm anmachst, denke ich das du mich eigentlich überhaupt nicht mehr leiden kannst. Seit neustem habe ich auch das Gefühl, dass du mich bei der ein oder anderen Sache anlügst.
Ich habe dir meine Geschichte erzählt - die über meine Jugend und wie es damals lief mit meinen Freunden. Das kann ich nicht ändern und ich akzeptiere es als Vergangenheit. Ich habe gelernt mit meinen Problemen allein umzugehen. Mein Selbstvertrauen kommt nicht von ungefähr - größtenteils ist es wohl einfach ein Schutzreflex um mit Problemen umzugehen. Ich plane und plane und plane, weil ich niemanden hatte, der mir Vorschläge und Ratschläge gemacht hat.
Daher schmerzt mich momentan richtig, dass ich jemanden kennen gelernt habe, der auf der gleichen Wellenlänge liegt, den ich schätze, der mich aufheitert, der mich berät, dem ich mich öffnen kann, der mich versteht und dem ich vertraue kann und ich gerade in vollen Zügen dabei bin, diesen jemand wieder zu verlieren.
Ich würde mir eine Antwort/Reaktion von dir wünschen, ich erwarte keine. Ich würde mir wünschen, dass wenn du mir antwortest, du dir die Zeit nimmst in Ruhe darüber nachzudenken. Ich habe kein Problem damit, wenn du mit anderen über die Inhalte dieser Mail redest [nachdem jetzt Caro gemeint hat, du erzählst ihr "alles"], aber lass bitte unseren geschäftlichen Kontakte außen vor.
Danke fürs Lesen,
29, DH.
manchmal bin ich ein Feigling. Ich habe normalerweise keine Probleme, Dinge offen und ehrlich anzusprechen und auf den Punkt zu bringen aber bei zwischenmenschlichen Dingen, die mich selbst betreffen bin ich ganz schlecht. Nachdem sich unsere Kommunikation heute Abend auf ein "Hallo", organisatorische Dinge ala "Wo ist Caro?" "Wo gehen wir hin?" und "auf Wiedersehen" (mit "SAU") beschränkt haben, kann ich und will ich einfach nicht mehr die Klappe halten. Ich hätte es gerne in einem persönlichen Gespräch mit dir geklärt, würde es aber nicht übers Herz bringen dich mit einem falschen Vorwand zu diesem zu locken.
Nachdem die Schlechte-Laune-Phase nach deinem Urlaub wirklich unerträglich war und es danach auch noch mal 3-4 Tage gab, an denen wir uns ignoriert / nur gezofft haben, will ich mit dieser Mail weiteres Blutvergießen am Montag vermeiden.
Die folgenden Inhalte sind meine Sicht der Dinge und daher nicht als "so war es" zu sehen, sondern als "so habe ich es gesehen".
Vor deinem großen Urlaub habe ich für einen Moment wirklich gedacht, es könnte etwas zwischen uns werden. Nicht konkret - sondern einfach nur aufgrund der gemeinsamen Interessenlage, der Tatsache, dass wir teilweise jede freie Minute miteinander verbrachten, der heftigen Flirterei, weil ich dich richtig toll fand und du mich vermutlich auch toll fandest. Deinen Freund hast du in meinen Augen damals ziemlich madig geredet:"Mal sehen ob das hält bis nach dem Urlaub etc." - wir kannten sogar nicht einmal seinen Namen, was meiner Ansicht nach nicht unbedingt für das Vertrauen einer Beziehung steht. Ich habe mitgespielt, obwohl mir bewusst war, dass du vergeben bist. Ich habe nicht Schluss gemacht mit meiner Freundin wegen dir, sondern weil ich mit meiner Beziehung unglücklich war und mir vermutlich nur einfach der Mumm gefehlt hat früher Schluss zu machen. Ich habe mich mit ein paar Bekannten unterhalten, ob ich unser Verhalten missverstehe - doch keiner konnte mir weiterhelfen.
In den Tagen um die Loveparade habe mich mehrmals neben dich ins Bett gelegt, um zu provozieren und zu schauen, wie weit ich gehen kann - ohne die/meine Grenzen zu überschreiten. Ich habe die Nähe genossen - und damit war ich vermutlich nicht allein. Du hast dich auf der Couch im Wohnzimmer an mich gekuschelt, mich gerufen als die Türe schon zu war - mich nicht vehement genug wieder herausgeschmissen als ich neben dir im Bett lag und dich massieren lassen. Nach deinem Sommer-Urlaub fühlte ich mich alleinschuldig. Für alles ,was zwischen uns passiert was, für alles was ich vielleicht gar nicht wissen hätte sollen. Ich fühlte und fühle mich scheiße behandelt und vermute, dass dein schlechtes Gewissen die Ursache ist. DARUM wurde und werde ich pissig, zickig, gemein oder ein Arschloch. Wenn ich eins hasse, dann Ungerechtigkeit. Ungerechtigkeit, weil ich das Gefühl habe, dass du mir die alleinige Schuld an den Vorkommnissen in die Tasche schieben wolltest. Und egal was seit unserem ersten großen Streit passierte - ich habe immer diese "Schuld" im Hinterkopf. Wenn du mich abends ignorierst, denke ich du willst mir eins auswischen. Wenn du mich im Büro dumm anmachst, denke ich das du mich eigentlich überhaupt nicht mehr leiden kannst. Seit neustem habe ich auch das Gefühl, dass du mich bei der ein oder anderen Sache anlügst.
Ich habe dir meine Geschichte erzählt - die über meine Jugend und wie es damals lief mit meinen Freunden. Das kann ich nicht ändern und ich akzeptiere es als Vergangenheit. Ich habe gelernt mit meinen Problemen allein umzugehen. Mein Selbstvertrauen kommt nicht von ungefähr - größtenteils ist es wohl einfach ein Schutzreflex um mit Problemen umzugehen. Ich plane und plane und plane, weil ich niemanden hatte, der mir Vorschläge und Ratschläge gemacht hat.
Daher schmerzt mich momentan richtig, dass ich jemanden kennen gelernt habe, der auf der gleichen Wellenlänge liegt, den ich schätze, der mich aufheitert, der mich berät, dem ich mich öffnen kann, der mich versteht und dem ich vertraue kann und ich gerade in vollen Zügen dabei bin, diesen jemand wieder zu verlieren.
Ich würde mir eine Antwort/Reaktion von dir wünschen, ich erwarte keine. Ich würde mir wünschen, dass wenn du mir antwortest, du dir die Zeit nimmst in Ruhe darüber nachzudenken. Ich habe kein Problem damit, wenn du mit anderen über die Inhalte dieser Mail redest [nachdem jetzt Caro gemeint hat, du erzählst ihr "alles"], aber lass bitte unseren geschäftlichen Kontakte außen vor.
Danke fürs Lesen,
29, DH.
desperatehouseman - 25. Okt, 06:00
7 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Nereide - 25. Okt, 14:06
Ich wünsche Dir von Herzen, dass sie so viel Ehrlichkeit und Engagement zu würdigen weiß.
Anna Licht - 25. Okt, 20:03
Ohje. Da ich gerade quasi 'umgekehrt' in einer ähnlichen Situation stecke, zum Glück aber ohne Streitereien bisher, hinterlasse ich Dir einen Gruß und den Wunsch, dass sich alles finden und einrenken möge.
Zwischenmenschliche Beziehungen sind einfach die kompliziertesten. Und am Arbeitsplatz potenziert sich das anscheinend nochmal.
Zwischenmenschliche Beziehungen sind einfach die kompliziertesten. Und am Arbeitsplatz potenziert sich das anscheinend nochmal.
desperatehouseman - 25. Okt, 23:10
Die Streitereien kamen erst nach ihrem Sommerurlaub auf - davor waren wir ein Herz und eine Seele.
Successful Houseman (Gast) - 26. Okt, 09:53
Wer von Euch beiden war denn dann Ekel Alfred ;-)
Smartlady (Gast) - 26. Okt, 16:41
schön geschrieben DH und gut, dass du es in Worte gefaßt hat. Ich wünsche dir, dass sie darauf reagiert - hoffentlich positiv.
desperatehouseman - 26. Okt, 16:43
Jede Form der Reaktion ist für mich positiv - weil es aussagt, dass egal inwieweit ihr noch irgendwas an mir liegt.
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