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13
Dez
2005

Mein Ego und ich - Die Frauen und Ich - wie ich lernte auf dreieinhalb zu zählen

Auf besonderen Wunsch von babygirl die einiges schon von einer Chatunterhaltung kennt, aber keine der genannten und bekannten Personen ist.

1) Das Gummibärentrauma
Es war ein schöner Sommer, ich arbeitete als Aufsicht im Freibad und verdiente gutes Geld. Sie war die Freundin einer Freundin, ich fand sie unterhaltsam und irgendwie leicht daneben, aber dann doch auf eine unglaubliche Weise nett und interessant. Sie rauchte damals, ich hasste es, sie tat es nicht weil es ihr so wirklich schmeckte, sondern weil es wohl cool war. Ich war 18, sie 15 - wir redeten viel während meiner Arbeitszeit, ich begleitete sie oftmals über einen Umweg mit dem Fahrrad (auch ich war mal sportlich) heim. Ich sah die Zigarettenpackung, warf sie auf den Boden und überfuhr sie mit dem Vorderreifen. Das verstehe ich unter einer Raucher-"Pause". Sie erzählte mir von einem Zeltlager, in dem sie wohl im Zelt mit einem anderen Kerl etwas intimer wurde (Kleidung blieb an), vielleicht reizte mich ja das? Der erste Kuss, "Wow". Sommernachtstraum, auf einem Feldweg, Sternenhimmel. Wir standen uns gegenüber, die Intimzone eindeutig unterschritten. Sie schaut mich an und küsst mich, meine Beine werden weich und ich genieße. Anderer Abend, ähnliche Himmelskonstellation, gleicher Ort. Etwas weiter fortgeschritten mit der gegenseitigen Kontaktaufnahme kommt plötzlich ein Auto auf uns zu. Es hat blaue Lichter auf dem Dach und hält an. Wir werden kontrolliert, unsere Rucksäcke durchsucht. Erst später wird mir klar warum: Gelangweilte Kinder haben in dieser Zeit auf der nahen Straße abgesägte Bäume als Hindernisse abgelegt, Schulferien sinnvoll genutzt, sie werden erwischt. Winterzeit - wenig neues - wenig spektakuläres. Ein Jahr älter - ich und sie - und ich kann endlich mitreden, weiß wie es ist beim ersten Mal zu versagen. Übung macht den Meister - einmaliger Ausrutscher.
Ich presse sie auf den Boden und stopfe ihr Gummibären in den Mund, sie wehrt sich, als treue Vegetarierin isst man keine Gummibären (wegen der Gelatine). Ich finde ihre lila Hosen schrecklich, ihre politische Einstellung (Anti-Alles), mache mein Abitur, gehe trotzdem zur Bundeswehr. Frisch fertig gedient werde ich uninteressant, Ausflug nach Freiburg, sie hat ein zerissenens T-Shirt an (furchtbar der Kleidungsstil), dafür keinen BH. Eine Woche später finde ich Zigaretten in ihrem Zimmer, ich Szene, sie macht Schluss am Telefon, mir ist es egal. Ich arbeite wieder im Freibad.

2) Seelenverwandte
Mein erster Tag in der Uni, ich sehe mich um im Höhrsaal und sehe sie, blond, blauäugig - Wow. Die Spreu trennt sich vom Weizen, sie studiert an der gleichen Fakultät wie ich - ich freue mich. Vorlesungen. Ich schaue immer wieder nach hinten, sehe sie - und lächle, sie erwidert. Später meinte sie dann mal, ich hätte jemand anderen dort hinten angesehen, tja, nein. Irgendwann kommen wir ins Gespräch, über den Freund, sie sitzen jetzt beide in unserer Reihe (Stammplätze sind doch was schönes) Wir zoffen uns, so richtig schön. Wir fahren zu viert auf eine Messe, ich sitze hinten mit ihr im Auto und flirte, der Freund vorne und navigiert. Wir schreiben uns viel über ICQ. In der Uni immer nur am Zoffen, im ICQ gute Freunde, wir ärgern uns gegenseitig und haben einfach nur Spaß. In ihrer Beziehung läuft es nicht mehr so gut. Er schenkt ihr nicht die Zeit, die sie eigentlich verdient hat. Wir machen einen Termin aus, an dem sie mich mal im Freibad besucht, ich habe an diesem Tag Aufsicht. Eine Woche vorher macht sie Schluß mit ihm, obwohl ich ihr gesagt habe, sie soll sich das sehr gut überlegen, sich an die schönen Dinge erinnern, aber eigentlich dachte ich "was für ein Trottel, typisch Einzelkind". STOP.

2.5) Spinnen wegen Spinnen?!

Es ist Ostern und ich verbringe mit dem Verein meine Ferien am Meer mit Tauchen und Sonnen. Ich fahre zusammen, mit einem "Kumpel", der mir sogar seinen Öl- und Bremsenverbrauch in Rechnung stellt. Direkt neben unserem Zelt sind zwei Damen, sie dürfen unseren Kocher benutzen, wir reden, unternehmen mal was. Letzter Tag unserer Abreise. Wir spielen Uno im Schatten einer Lampe. Tanja ist dabei (Die "ZuspätzumKino-komm"-Tanja), es stört mich, ich verstehe mich gut mit der einen Dame, der "Kumpel" gut mit der anderen. Es wird langsam frisch, sie kuschelt sich leicht an mich. Plötzlich schreit sie los, springt mir um den Hals und reisst mich nach hinten mit. Ich falle in die Wiese und lache. Spinnenphobie. Ich mache mich lustig darüber, weil ich nicht wusste, wie heftig da manche Menschen darauf reagieren. Der Abend ist verdorben, die Damen gehen "lieber mal ins Bett". Ich muss mir auf der kompletten Rückfahrt immer und immer wieder die Worte "Du Idiot" anhören. Ich verfluche die verpasste Gelegenheit, finde dann aber andererseits den Teil der Geschichte gut, dass ich meinem "Kumpel" ebenfalls die Tour versaut habe. Ich werde keine Witze mehr über Spinnen machen.

Weiter mit 2) Traum-Frau und Erwachen
Der große Tag, das Wetter zu schön das die Aufsicht ausfällt, zu schlecht, dass es im Freibad voll wird. Ich hole sie ab am Bahnhof, ich verspreche einen Kuss zur Begrüßung, es wird ein Desaster. Meine Oma küsst romantischer. Wir üben den ganzen Tag (Küssen), sie holt sich einen Sonnenbrand, überall. Abends Eis-Essen, danach zu mir. Meine Eltern sind fort über die Feiertage, meinem Bruder stelle ich sie gleich vor. Ich creme sie ein mit Aftersun, überall. Irgendwann sagt sie "Ich will nicht mehr weiter". Ich sage, ich lasse es nicht so weit kommen. Später fleht sie, dass ich weiter mache, ich bleibe hart (eindeutig doppeldeutig). Nach 2 Stunden Schlaf (das erste mal komplett ohne Bekleidung mit einer Frau) wachen wir auf, das "Stop" ist aufgehoben beziehungsweise vergessen. Szenenwechsel. Uni - wir giften uns weiter an. Heftig und heftiger. Ein Kommilitone meint, ich bekomme nie eine Frau ab, sie stimmt zu, wir lachen und lachen. Wir warten bis zu den Semesterferien bis wir es offiziell machen. Dazwischen innige heimliche Küsse (der schönste während eines Gewitterschauers) und Treffen am Wochenende. Clique erfährt es, Clique zerbricht. Wir ziehen zusammen, wir ziehen auseinander. Studiumsplatzwechsel. Irgendwann weiß ich nicht mehr weiter, habe das Gefühl ihr liegt nichts mehr an mir, sie fragt mich nachmittags was los ist, ich schreibe mitten in der Nacht eine Kurzmitteilung, das ich etwas in unserer Beziehung vermisse und irgendwie gerade nicht Land sehe. Wir telefonieren, sie "War es das?" - ich "Ich denke ja" - sie ist böse, bestellt mich persönlich ein. Ich fahre nach dem Arbeiten zu ihr, wir diskutieren, ich sage ihr, dass ich sie liebe, aber von ihr nichts zurückkommt. Sie weint. Ich weine. Ich gehe, laufe zur Bushaltestelle, fühle mich frei und beschissen zugleich. Ich fahre und fahre und fange an zu weinen. Denke an die vielen schönen Momente, die wir zusammen hatten und verdränge die schlechten, denke daran wie sie dasitzt und weint. Kehrtwende. Ich komme daheim an, schnappe den Autoschlüssel, fahre zu ihr (60km). Unterwegs kaufe ich Choco Crossies und klingele. Mein Herz pocht, ich entschuldige mich, weine, sie weint, nehme sie in den Arm und genieße die Wärme, die Nähe. Die Beziehung lebt auf - für vier Wochen. Im Sommer diesen Jahres meint sie, dass was nicht stimmt. Wir seien kein Paar mehr, sondern nur noch Freunde. Es lag nicht an mir. Wir weinen beide. Wir beschließen eine Woche zu pausieren und uns nicht zu sehen, nicht zu reden. Ich packe meine Sachen und fahre heim. Letzter Kuss auf die Stirn, wie fremd man sich werden kann. Ich höre auf zu weinen, ab und zu spüre ich den Schmerz, aber ich weiß, dass es das endgültig war. Eine Woche später reden wir, "es hat keinen Sinn, möchte das wir Freunde bleiben", härteste Prüfung dann zwei Tage später beim Geburtstag einer gemeinsamen Freundin. Alle denken, wir wären zusammen, es funktioniert, obwohl ich mich noch nie so unwohl gefühlt habe. Ende - ausgeträumt.

3) Die "Something-Special"-Frau
Ich kannte sie schon lange, sehr lange. Wir chatteten regelmäßig trafen uns dann auch mal bei dem ein oder anderen Usertreffen. Nr. 2) wurde nie ganz grün mit ihr. Sie war jung, hatte den Körper, den sie wollte und ich verbrachte ihrer Meinung nach zu viel Zeit mit ihr in Chats. Unsere gemeinsame Wohnung war gekündigt, Usertreffen, sie übernachtet dort mit einem anderen User und mir. Ich leihe ihr meine Isomatte, weil sie keine mitgenommen hat. Der andere schläft. Sie zittert vor Kälte. Ich öffne meinen Schlafsack und kuschle mich von hinten an sie, mache Scherze über meinen jetzt erhöhten Pulsschlag. Sie misst ihn, an meinem Herzen, fährt von oben ins T-Shirt. Ich bin irritiert, Schmetterlinge fliegen durch den Bauch, ich versuche sie zu ignorieren. Paar Monate später erzählt sie von Oben-Ohne-Bilder die sie mit ihrem Freund geschossen hat. Ich nerve und nerve und nerve und bekomme sie. Ich revanchiere mich, ohne alles zu zeigen was bei einem Mann sehenswert ist. Wir tauschen uns aus über Vorlieben, Wünsche, ich fühle mich schlecht in meiner Beziehung, weil ich es verheimliche. Beziehungsende. Sie zuerst, dann Ich ein halbes Jahr später. Ich will mehr von ihr. Sie hat drei Männer im Visier, ich bin nicht dabei. Sie vergisst die drei Männer wieder. Abendessen unter Freunden. Wir umarmen uns herzlich. Nochmal Abendessen mit gemeinsamen Bekanntem. Er verschwindet hinter der Mauer, wir küssen uns kurz, ärgern uns gegenseitig durch heimliche Streicheleinheiten. Usertreffen. Ich habe keine Lust in der Nacht 400km heimzufahren, ich kenne niemanden dort. Ich buche ein Hotel für uns. Ich hole sie ab, begrüsse sie wieder mit einem Versager-Kuss (Eindeutig Verbesserungspotenzial) Treffen vorbei - der interessante Teil beginnt, ich kann mich kaum auf der Fahrt von Kneipe zu Hotel konzentrieren. Ihre Hände sind fast überall. Ich gebe ihr eine Massage, ..., es ist 4 Uhr. Ich suche mein neues Mobiltelefon, finde es nicht und vermute es im Auto. Um kein Aufsehen zu erregen beim Portier verschiebe ich die Suche auf den nächsten Morgen. Ich stehe auf, sehe die Türe an einem Ausgang "Zum Öffnen Klinke drücken". Ich sehe nicht "Vorsicht, Tür ist alarmgesichert". Spätestens jetzt habe ich meine Aufmerksamkeit. Ich gehe zum Auto und erstarre. Das Telefon liegt auf dem Autodach, doppelt Glück. Es hat niemand mitgenommen, noch kam das Gewitter welches wir in der Nacht gehört haben nah genug. Beziehung? Nein. Zweckgemeinschaft? Nein. Ein Mittelding, einfach jemand "sth. special".

26 Jahre, Single,
Unehrliche 17% an etwas Besonderem interessiert,
Morgen nach 2 Stunden Schlaf vermutlich total am Ende aber glücklich, dass er diesen Eintrag jetzt fertig hat.

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baby_girl - 13. Dez, 08:31

Wahnsinn... Mir bleibt die Sprache weg...
desperatehouseman - 13. Dez, 19:01

Der "Something-Special"-Frau hat es auch gefallen, ihr habe ich das ganze per Mail geschickt.

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