Ich mag Kommentare. Wirklich. Bei ca. 100 täglichen Lesern tut es gut zu wissen, dass der ein oder andere Besucher auch wirklich liest, was ich schreibe und sich nicht nur aufgrund eindeutiger Suchmaschinenanfragen hierher verirrt hat. Wenn ich nicht auf jeden Kommentar eine Antwort schreibe, heißt das nicht, dass mich das Geschriebene nicht interessiert - aber oftmals fällt mir auch sowas von gar nichts dazu ein. Meine Haltung zum Kommentar ist dann entweder "Interessanter Punkt - werde ich mir Gedanken darüber machen" oder "Interessanter Punkt - ist mir bewusst aber egal" oder im seltenen Fall "Keine Ahnung, was derjenige mir eigentlich sagen wollte". Manchmal gibt es allerdings Dinge, die will man so nicht umkommentiert stehen lassen - auch wenn es sich dabei um "Altlasten" handelt:

"Du bist echt 'ne arme Wurst und hast nichts, aber auch gar nichts aus dieser Sache gelernt. Du bist meilenweit von menschlicher, bzw. charakterlichen Größe entfernt."

Mich eine arme Wurst nennen ist ok, bin ich momentan vielleicht sogar eine. Außerdem ist eine Beleidigung ja ein guter Einstieg, für etwas was richtig reinschlägt. Allerdings: Jemandem mangelnde menschliche und charakterliche Größe aufgrund eines Vorfalls zu unterstellen, halte ich zuerst einmal für ziemlich vermessen. Da könnte man im gleichen Maße noch meinen Lieblingsspruch von MLMAA verwenden: "Du bist krank". Mir mangelnde Lernbereitschaft zu unterstellen, ohne mich so wirklich zu kennen, finde ich genauso schwierig. Das können von mir aus die Menschen sagen, die mich getroffen haben. Ziehen wir doch einfach mal ein kurzes Resumé:

Ich wurde belogen.
Ich wurde ausgegrenzt.
Ich wurde beleidigt.
Es wurden falsche Dinge über mich erzählt.
Ich wurde provoziert.
Ich wurde angeschrieen.
Ich wurde bei meinen Freunden angeschwärzt.
Mir wurde nicht zugehört.
Ich wurde ignoriert.

Ich habe:
Ich habe private Dinge für mich behalten (Es steht nicht alles hier).
Ich habe versucht, Konflikte aktiv zu lösen und Gesprächsbereitschaft anzuzeigen.
Ich habe niemanden etwas über die wahre Ursache unseres Streites erzählt.
Ich habe geschwiegen, auch wenn ich innerlich gekocht habe.
Ich habe nie eine Situation ausgenutzt.
Ich habe ihr geholfen beim Wohnung beziehen und einkaufen.
Ich habe ihr Geld geliehen.
Ich habe sie vor einem Unfall bewahrt (An der roten Fußgängerampel gerade noch hinten geschnappt).
Ich habe für sie bis Abends um 22:00 Uhr gearbeitet.
Ich habe ihr immer geholfen, wenn sie eine Frage hatte (teilweise mehr als zwei Stunden am Tag)
Ich habe ihren Arsch gerettet beim Kunden (mehr als einmal)
Ich habe sie morgens abgeholt.
Ich habe für sie Hotels gebucht.
Ich habe sie beim Konzert aufgefangen, als die Masse an Menschen kollabierte.
Ich habe das Klo geputzt, nachdem sie mit Brechdurchfall im Hotelzimmer lag.
Ich habe für sie ein Geburtstagsgeschenk geklaut (liegt bei mir auf dem Schrank - kein Ladendiebstahl, lediglich ein Plakat).

Und nach all der Scheiße, die sie mir angetan hat findest du es verwerflich, wenn ich zumindest einmal die Contenance und Beherrschung verliere und ihr meine Sicht der Dinge schreibe?
Und um die Gegenfrage zu stellen - was hätte ich denn aus der Sache lernen sollen und worin besteht denn meine mangelnde charakterliche Größe? [Die Frage geht gerne an alle - vielleicht sind durchaus noch mehr Leser dieser Auffassung]

29, diskussionsbereit.
PS: Ich hätte diesen Kommentar auch einfach löschen können. Das wäre jetzt allerdings wirklich etwas, was ich menschlich schwach finde. Nur weil mir eine Meinung nicht passt, muss ich sie noch lange nicht löschen - Hausrecht hin oder her.