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28
Sep
2008

Tagesgeschaeft - Petite déjeuner

Ich stehe alleine am Tisch [Wenn Frauen sagen:"Ich geh kurz aufs Klo, bin gleich wieder da" meinen sie eigentlich "Ich geh kurz aufs Klo, bin gleich wieder vom Klo zurück" und nicht "Ich geh kurz aufs Klo, ich komme dann wieder an deinen Tisch zurück"], trinke meine Bionade und schaue dem DJ beim Platten auflegen zu.
Plötzlich ["Plötzlich" ist eines der Worte, die achtjährige in ihren Aufsätzen verwenden, um damit Spannung zu erzeugen] stellt sich eine Frau [Blaue Augen, schwarze Haare, Figur fürs Alter (ganz schlechte Formulierung) ok] zu mir an den Tisch. Sie schaut mich kurz an, schnappt ihr Weißweinglas und trinkt. Sie stellt ihre Handtasche auf den Tisch und beugt sich, als ich sie vermutlich fragend anschaue, zu mir.
Die Frau, deren Namen ich schon wieder vergessen habe: "Und woher kennst du Jochen?"
DH: "Von einer Lesung. Danach haben wir uns noch 2-3 mal getroffen und einfach ab und an Kontakt"
Die Story ist dünn, aber sie schluckt sie.
Die Frau, deren Namen ich schon wieder vergessen habe holt sich noch ein Weißweinschorle.

"Und woher kennst du ihn?" frage ich und nippe an meiner Bionade. Mittlerweile habe ich an diesem Abend bereits den dritten Strohhalm entsorgt. Nervt.
Die Frau, deren Namen ich schon wieder vergessen habe: "Wir ***"
DH: "Du schaust aber noch nicht wie 40 aus"
Die Frau, deren Namen ich schon wieder vergessen habe: "Bin ich auch noch lange nicht"
Ich beschließe das Thema nicht weiter zu vertiefen. Ex oder Affäre. Da fragt man nicht nach.
DH: "Ah ok."

Die Frau, deren Namen ich schon wieder vergessen habe: "Und was machst du beruflich?"

Es folgt ein langer Monolog. Ich rede ja so gerne. Außerdem entstehen so schon keine peinlichen Stillen, in denen man an seinem Getränk nippen muss um nicht einfach still dazustehen.

DH: "Und was machst du so?"
Die Frau, deren Namen mir gerade wieder eingefallen ist: "Ich bilde Menschen aus"
DH: "Oh, und in was?"
Tanja: "Zum Beispiel bringe ich ihnen französisch bei"

Ich verliere mein Konzentrationsvermögen. Stelle mir die Story vor, wie ich meinen Kumpels von einer Frau erzähle, die nachts um 12 Uhr meine Sprachkenntnisse auffrischt.
Tanja: "Willst du noch was trinken?"
DH: "Nein danke, ich habe heute Abend schon dermassen viel getrunken... aber du darfst dir gerne noch was holen"

Zwei Minuten später.
Tanja: "Ich nehm noch eine Weißweinschorle - willst du auch noch was trinken?"
Ihr Glas ist leer, meine Bionade auch.
Ich gebe mich geschlagen.
DH: "Äh ja, ich nehm... Moment... Ich gehe."
Glücklicherweise erinnere ich mich an gewisse Gepflogenheiten.

Sie trinkt ihr Weißweinschorle mit dem gleichen Zug wie ich meine Cola. Respekt. Mir fällt auf, dass ihr Atem irgendwie schal ist. Riecht Wein komisch? Ich weiß es nicht. Sie verlässt unseren Tisch als ich mich einem anderen männlichen Gast zuwende und schlendert weiter zum nächsten alleinstehenden (also jetzt sowohl als auch) Mann. Er trägt ein Comdex-T-Shirt. Sie scheint wirklich "desperate" zu sein.

29, ohne petite déjeuner.

PS: Ich habe heute Nacht noch eine Straftat verübt. Wer diese als erstes richtig errät bekommt eine Postkarte von mir aus dem Urlaub. Auflösung

Desperate Houseman

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